DER BOUVIER Der steirische Bankier und Gutsbesitzer Clotar Bouvier entdeckte die Rebsorte um 1900 in seinen Weingärten im heutigen Slowenien. Nach mehrjähriger Selektion verkaufte er Stecklinge und leitete die Verbreitung in Österreich-Ungarn ein. Herkunft: Österreich, Bad Radkersburg (Steiermark), Abstammung:Züchtung aus Gelber Muskateller x Weißer Burgunder, Verbreitung: Die Sorte ist hauptsächlich im Burgenland vertreten. Im Zeitraum von 1999 bis 2015 hat sich die Anbaufläche merklich verringert. Wichtige ampelografische Merkmale: Blatt: mittelgroß, kreisförmig, fünflappig, tief gelappt Traube: kleine bis mittelgroße Traube, mitteldicht bis locker, zylindrisch, häufig mit Beitraube, Beeren grünlichgelb, dickschalig und rundlich, Reifezeit: sehr früh. |
DER GRAUE BURGUNDER Der Grauburgunder ist das "familiäre" Bindeglied zwischen Pinot Noir (Blauer Burgunder) und Pinot Blanc (Weißburgunder) in der großen Burgundergruppe. Schon im 14. Jahrhundert wurde er von den Zisterziensermönchen aus seiner Heimat Burgund nach Österreich gebracht und weiterverbreitet. Herkunft: vermutlich Frankreich, Abstammung Mutation der Sorte Blauer Burgunder, Verbreitung: Vorwiegend im nördlichen Burgenland und in der Steiermark verbreitet. Die Anbaufläche hat zwischen 1999 bis 2015 kontinuierlich abgenommen. Wichtige ampelografische Merkmale: Blatt: fünfeckig, drei- bis fünflappig, Stielbucht etwas überlappend Traube: kleintraubig, dichtbeerig, zylindrisch, selten etwas geschultert, mit kleinen rundlichen Beeren mit grauroter, dünnschaliger Beerenhaut. Vor der Traubenreife ist die Sorte schwer vom Blauen Burgunder und Weißen Burgunder zu unterscheiden. Erst die Beerenfarbe und der Reifezeitpunkt ergeben Klarheit. Reifezeit: mittelfrüh. |
DER MÜLLER THURGAU Die Rebsorte wurde vom Schweizer Botaniker Hermann Müller aus dem Kanton Thurgau aus Riesling x Chasselas de Courtillier (=Madeleine Royale) gekreuzt. Herkunft: Deutschland, Forschungsanstalt Geisenheim, Die Rebsorte wurde 1882 vom Schweizer Botaniker Hermann Müller aus dem Kanton Thurgau in Geisenheim gezüchtet. Lange Zeit waren Riesling und Sylvaner als Elternsorten angenommen worden, erst gentechnische Untersuchungen schafften Klarheit. Sie ist die älteste und erfolgsreichste Neuzüchtung mit weltweiter Verbreitung. Die Synonyme Rivaner und Riesling-Sylvaner weisen auf die früher angenommene Kreuzung hin. Die Bezeichnung Riesling-Sylvaner ist heute untersagt, da sie irreführend ist. Wichtige ampelografische Merkmale: Blatt: mittelgroß, blasig, kreisförmig, fünflappig, tief gelappt mit verdrehter Mittellappe, Traube: mittelgroß bis groß, mitteldicht, zylindrisch mit ovalen, grüngelb gefärbten Beeren. Das Fruchtfleisch besitzt einen leichten Muskatgeschmack, Reifezeit: früh. |
DER MUSKAT OTTONEL Der in Frankreich gezogene Sämling entspricht einer Kreuzung aus Gutedel (Chasselas) und einer nicht genau definierbaren Muskatvariante. Die empfindliche Sorte liebt windgeschützte, warme Lagen, vor allem am Neusiedlersee. Herkunft: Frankreich, Angers, Abstammung: Neuzüchtung aus Gutedel (Chasselas) x Muscat de Saumur, Die Rebsorte wurde 1839 von Jean Moreau, einem privaten Rebzüchter in Angers, neu gezüchtet. Wichtige ampelografische Merkmale: Blatt: klein, fünfeckig, fünflappig, tief gebuchtet Traube: kleine bis mittelgroße Traube, dicht, zylindrisch, Beitraube fehlt meist; Beeren rundlich bis oval, grüngelb gefärbt. Das Beerenfleisch hat einen feinen Muskatgeschmack. Reifezeit: mittel. |
DER WEISSBURGUNDER Die international weit verbreitete Sorte - übrigens das jüngste Mitglied der verzweigten Burgunderfamilie - kennzeichnet ein elegantes, oft zurückhaltendes Bukett sowie eine reife Säurestruktur. Der Pinot Blanc wird aufgrund seiner dezenten Art gerne zum Verschnitt (Cuvee) mit anderen weißen Burgundersorten herangezogen. Herkunft: vermutlich Burgund, Frankreich,
Abstammung: Mutation des Grauen Burgunder. Wichtige ampelografische Merkmale: Blatt: mittelgroß, fünfeckig, drei- bis fünflappig, wenig tief gelappt
Traube: mittelgroß, dichtbeerig, zylindrisch, geschultert, häufig mit kleiner Beitraube; Beeren rundlich bis oval, mit gelbgrüner dünnschaliger Beerenhaut Reifezeit: mittel bis spät |
DER GEWÜRZTRAMINER Beim Traminer handelt es sich um eine sehr alte Rebsorte, die sich aus der Kreuzung von Wildreben entwickelt und weltweit verbreitet hat. Der Traminer ist in der Genetik zahlreicher Rebsorten zu finden. Eine Traminervariante ist auch als ein Elternteil des Grünen Veltliners identifiziert worden. Herkunft: Als Ursprungsgebiet nimmt man Südosteuropa an. Bereits im Mittelalter kam die Sorte in Südtirol vor.
Durch den regen Weinhandel ausgehend von der Ortschaft Tramin (Südtirol) kam die Sorte zu ihrem Namen. Abstammung: Der Traminer ist eine der ältesten europäischen Sorten, die vermutlich schon bei den Römern als Vitis aminera verbreitet war. Je nach Beerenfarbe werden verschiedene Spielarten unterschieden (rote Beeren - Roter Traminer, hellrot/rosa - Gewürztraminer, gelblich - Gelber Traminer), die unterschiedlich würzigen Geschmack aufweisen, wobei der Einfluss des jeweiligen Terroirs zu schmecken ist. Alle Spielarten des Traminers können als Gewürztraminer bezeichnet werden.
Wichtige ampelografische Merkmale: Blatt: kleinblättrig, rundlich, fünflappig, wenig gebuchtet, Stielbucht weit überlappend Traube: kleintraubig, mitteldicht, kegelförmig, geschultert, häufig kleine Beitraube; Beeren rundlich bis oval, Beerenhaut dickschalig und je nach Spielart von gelb bis rot gefärbt; |
DER SAUVIGNON BLANC Der Sauvignon Blanc stammt aus einer Kreuzung aus Traminer x Chenin Blanc. Er gilt als Shootingstar speziell unter den steirischen Weinen, dabei wurde er dort bereits im 19. Jahrhundert unter der Bezeichnung "Muskat-Sylvaner" von Erzherzog Johann eingeführt. Herkunft: Frankreich, Loire Gebiet, in der Steiermark wurde die Sorte bereits im 19. Jahrhundert unter der Bezeichnung Muskat-Sylvaner von Erzherzog Johann eingeführt. Abstammung: vermutlich natürliche
Kreuzung aus Traminer x Chenin Blanc. Die früher übliche Bezeichnung "Muskat-Sylvaner" ist heute untersagt, da sie irreführend ist. Sie ist mit keiner Muskatsorte und nicht mit dem Sylvaner verwandt und besitzt kein Muskataroma. Wichtige ampelografische Merkmale: Blatt: kreisförmig, fünflappig, gewellter Blattrand, Zähne rundgewölbt, Unterseite stark behaart. Traube: kleintraubig, dichtbeerig, zylindrisch, geschultert, mit runden bis ovalen grüngelben Beeren mit würzigem, krautig-grasigem |
DER WELSCHRIESLING Der Welschriesling stammt vermutlich aus Norditalien ("Riesling italico"). Als nächster Verwandter gilt der Elbling. Die Sorte wird auch in Ungarn (Olasz Rizling), Slowenien (Laski Riesling) und Kroatien (Grasevina) gepflegt. Herkunft: vermutlich Norditalien (Riesling italico). Abstammung: Nicht bekannt. Welschriesling ist nicht verwandt mit dem Weißen Riesling. Wichtige ampelografische Merkmale: Blatt: drei- bis fünflappig, glatt, Blattrand mit scharfer Zähnung
Traube: mittelgroß, sehr dichtbeerig, zylindrisch, geschultert, mit mittelgroßer Beitraube; Beeren rundlich, dünnschalig, punktiert, sehr saftig, gelbgrün gefärbt Reifezeit: spät. |
DER ZWEIGELT In den 1920er Jahren von seinem Namensgeber Professor Fritz Zweigelt aus Blaufränkisch und St. Laurent gekreuzt, schrieb die Sorte erst nach dem Krieg eine Erfolgsstory. Maßgeblich war, dass der Weinbaupionier Prof. Lenz Moser die Sorte in größerem Stil auspflanzte und auch weiterempfahl. Als meistverbreitete Rotweinrebe Österreichs reicht das Spektrum des Blauen Zweigelt von jung zu trinkenden Weinen bis zu kraftvollen Gewächsen aus dem Barriquefass. Herkunft: Österreich, LFZ Klosterneuburg. Abstammung: Neuzüchtung aus St. Laurent x Blaufränkisch. Wichtige ampelografische Merkmale: Blatt: kreisförmig bis fünfeckig, drei- bis fünflappig Traube: mittelgroß, dichtbeerig, zylindrisch, mit Beitraube; Beeren rundlich, blauschwarz gefärbt. Reifezeit: mittel |
DER BLAUFRÄNKISCH Der Blaufränkisch ist ein richtiger "Mitteleuropäer". Diese alte heimische Sorte ist eine Kreuzung aus der Blauen Zimmettraube und Weißer Heunisch. Verbreitet vor allem in den Ländern der ehemaligen Habsburger-Monarchie, ist sie Leitsorte im Mittelburgenland, genannt Blaufränkischland. Herkunft: In Österreich ist die Sorte erstmals im 18. Jahrhundert nachweisbar, erst danach tauchte sie in Deutschland unter der Bezeichnung Lemberger oder Limberger (abgeleitet vom Ort Limberg, heute Maissau, NÖ) auf. In Ungarn wird er Kekfrankos bezeichnet.
Diese alte heimische Sorte wurde für österreichische Neuzüchtungen wie Zweigelt, Blauburger, Roesler und Rathay als Kreuzungspartner verwendet. Auch von ausländischen Rebenzuchtstationen wurde die Sorte als Kreuzungspartner verwendet. Wichtige ampelografische Merkmale: Blatt: groß, fünflappig, grob gezahnt Traube: groß, verästelt, mitteldicht, kegelförmig, mit blauschwarzen, rundlichen Beeren. |
DER CABERNET SAUVIGNON In den 1980er Jahren machte der Cabernet Sauvignon - genetisch eine Kreuzung aus Cabernet Franc x Sauvignon Blanc - im Vormarsch der internationalen Sorten Furore, vor allem durch sein charakteristisches Geruchs-und Geschmacksbild. Herkunft: Frankreich, Bordeaux. Abstammung: Natürliche Kreuzung aus Cabernet Franc x Sauvignon Blanc. Wichtige ampelografische Merkmale: Blatt: kreisförmig, fünf- bis siebenlappig, tief eingeschnitten, Stielbucht überlappend, Unterseite mittelstark behaart. Traube: mittelgroß, locker bis mitteldicht, kegelförmig, meist mit Beitraube; Beeren rundlich und blauschwarz gefärbt. Reifezeit: sehr spät. |
DER MERLOT DER MERLOT |
Weingut Gerhard Just Weinberggasse 16, A-7071 Rust/See Tel.: +43 664 18 11 181 office@justrust.at |